In der Reihe „3 Fragen an …“ beantworten Expertinnen und Experten kurz, prägnant und praxisnah Fragen zu relevanten Entwicklungen und Herausforderungen der Gewerbeimmobilien-Branche.

Markus Fischer
Real Estate Consultant und Partner der taskforce – Management on Demand AG und berät seit 2018 Immobilienunternehmen sowie PropTechs. Zuvor war er 25 Jahre im Management, u. a. bei PATRIZIA. Als Brückenbauer zwischen Startups und etablierten Firmen unterstützt er bei der digitalen Transformation.
Markus Fischer:
Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet der Gewerbeimmobilienwirtschaft neue Möglichkeiten, datenbasierte Entscheidungen schneller, präziser und effizienter zu treffen. Automatisierte Markt- und Standortanalysen helfen Asset Managern dabei, Potenziale frühzeitig zu erkennen, etwa bei der Bewertung von Mietmärkten oder der Entwicklung von Lagen.
Besonders wertvoll ist KI dort, wo große Datenmengen ausgewertet und prognostiziert werden müssen: etwa bei der Vorhersage von Instandhaltungszyklen, Leerstandsrisiken oder der optimalen Nutzung von Flächen. Auch in der Portfolio-Optimierung und im Risikomanagement kann KI dabei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, die für den Menschen nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.
Nicht zuletzt kann KI administrative Prozesse wie das Vertragsmanagement oder die Compliance-Überwachung automatisieren und so wertvolle personelle Ressourcen freisetzen. Insgesamt bietet KI die Chance, sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die strategische Qualität von Entscheidungen nachhaltig zu verbessern.
Markus Fischer:
Bei allen Chancen dürfen die Risiken nicht unterschätzt werden, denn der Einsatz von KI ist kein Selbstläufer. Eine zentrale Herausforderung ist die Qualität und Verfügbarkeit der zugrundeliegenden Daten. Wenn Daten unvollständig, veraltet oder falsch interpretiert werden, kann KI irreführende Ergebnisse liefern, mit potenziell gravierenden Folgen für Investitionen und operative Entscheidungen.
Zudem stellt der Umgang mit personenbezogenen oder sensiblen Unternehmensdaten hohe Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit. Auch ethische Fragestellungen hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen gewinnen an Bedeutung, gerade bei automatisierten Prozessen.
Ein weiteres Risiko liegt im organisatorischen Umfeld. Wenn Mitarbeitende die KI nicht verstehen oder ihr misstrauen, entstehen Unsicherheiten, die Projekte gefährden können. Fehlende interne Akzeptanz und mangelndes Change Management sind daher häufig unterschätzte Stolpersteine. Unternehmen sollten KI nicht isoliert als Technologieprojekt betrachten, sondern als ganzheitlichen Transformationsprozess.
Markus Fischer:
Künstliche Intelligenz kann nur dann einen echten Mehrwert stiften, wenn sie von Menschen verstanden, mitgestaltet und verantwortungsvoll eingesetzt wird. Die Kompetenzen der Mitarbeitenden sind deshalb ein Schlüsselfaktor für den Erfolg und nicht nur eine Randbedingung.
Technologisches Grundverständnis, Datenkompetenz und ein geschulter Blick für Potenziale und Grenzen der KI sind essenziell, um mit KI-Tools sinnvoll zu arbeiten. Doch es geht auch um eine Haltung. Offenheit gegenüber neuen Technologien, die Bereitschaft zur Veränderung und ein kritischer Umgang mit algorithmischen Entscheidungen sind genauso wichtig wie technisches Know-how.
Deshalb braucht es gezielte Weiterbildungsinitiativen, interdisziplinäre Teams und eine Unternehmenskultur, die lebenslanges Lernen fördert. Nur dann kann KI im Sinne der Unternehmensziele genutzt werden und zwar als Werkzeug, nicht als Ersatz des Menschen.
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