Open AI hat mit Chat GPT etwas Großartiges geschaffen. Unsere Neugier wurde geweckt. Und nicht nur das. Wir wurden kreativ und haben uns spielerisch auf Entdeckungstour begeben. Zudem haben wir uns mit anderen ausgetauscht, unser Wissen weitergegeben und mit Begeisterung und Interesse von anderen gelernt. Wir haben unsere Fähigkeiten weiterentwickelt und neue Möglichkeitsräume erschlossen. Hier kamen viele von den Kompetenzen zum Tragen, die wir vor geraumer Zeit als die wichtigsten im Bereich der Digitalisierung bzw. der digitalen Transformation identifiziert haben, nämlich Lernkompetenz, Selbstwirksamkeit, Vernetzungskompetenz, Kreativität sowie Adaptionsfähigkeit.
KI: Potential und Risiken
Mittlerweile nutzen wir generative KI nicht mehr nur im privaten Kontext. Copilot, Perplexity, Midjourney, HeyGen und Co. halten Einzug in die Unternehmen. Wir lassen Tabellen, Grafiken und Listen von To-dos erstellen, Meetings zusammenfassen oder Termine planen. Wir übersetzen in fremde Sprachen und schmücken unsere Präsentationen mit „selbst“ generierten Bildern. Wir erleben gerade das entlastende und effizienzsteigernde Potenzial unserer neuen Helfer.
Dieses Potenzial lässt sich ebenfalls entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Unternehmen sowie dem kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes ausmachen. Die Liste ist lang: von der Kunden- und Mieterbetreuung mittels Sprachassistenten, KI-generierte Anschreiben und Vertragsangelegenheiten, Analyse von Kunden- und Gebäudedaten, Auswahl von und Zusammenarbeit mit Dienstleistern oder Handwerkern, Kostenreduktion und Werterhaltung im Bereich der Instandhaltung und Wartung mittels KI in der Predictive Maintenance, Kosteneinsparungen und Ressourcenschonung im Bauwesen, dem „intelligenten“ Umgang mit Energie, im Nachhaltigkeitsreporting und bei ESG, bei der Planung von Investitionen, im Risikomanagement.
Nicht weniger lang ist auch die Liste der Risiken, die mit dem Einsatz von KI einhergehen. Hier geht es insbesondere um Sicherheitsaspekte, um Cybersecurity. Zudem sind Investitionen in KI nicht selten kostspielig und bergen finanzielle Risiken – vor allem für kleinere Unternehmen. Auch steht die Frage im Raum, inwieweit man sich von KI-Anbietern abhängig machen möchte.
Schlüssel für den verantwortungsvollen KI-Einsatz in der Arbeitswelt
Um die Potenziale von KI voll auszuschöpfen und gleichzeitig verantwortungsbewusst mit dieser Technologie umzugehen, müssen wir zunächst eine klare Vorstellung davon entwickeln, warum und wie wir unsere Welt mit KI gestalten möchten. Welche Vorteile bringt das für mich und uns?“ Wir müssen also über generelles Wissen zu KI verfügen.
Im beruflichen Kontext bedeutet das, wir sollten eine Vorstellung davon entwickeln, wenn, wie wir unsere Arbeitswelt mit KI gestalten möchten. Anschließend gilt es, herauszuarbeiten, was KI für spezifische Bereiche ermöglichen kann. Diese Möglichkeiten müssen dann getestet, analysiert und bewertet werden: Welchen Mehrwert bringt diese KI-Anwendung? Was könnte daraus möglicherweise noch entstehen? Daran schließen Themen wie Innovationsförderung und Fehlerkultur an.
Zukunftskompetenzen
Die Kompetenzen, die uns geholfen haben, ChatGPT zu verstehen und anzuwenden, sind genau die Zukunftskompetenzen, die wir im Umgang mit KI in unserer Arbeitswelt nutzen sollten: Lernkompetenz, Selbstwirksamkeit, Vernetzungskompetenz, Kreativität, Adaptionsfähigkeit. Das gelingt, indem wir konsequent daran arbeiten, sie (weiter-)zu entwickeln, zu fördern und in letzter Konsequenz auch zu leben.
Vertrauensvolle Führung
Auf Mitarbeiterebene setzt dies eine enge Begleitung durch Führungskräfte voraus. Eine der wichtigsten und dringendsten Aufgaben besteht hier vor allem in Aufbau und Pflege einer vertrauensvollen Beziehung und Kommunikation zu Mitarbeitenden. Dies gelingt am besten, wenn man Mitarbeitende zu Mitgestaltern macht. Ein Team, das um seinen Gestaltungsspielraum und um die Sicherheit der Arbeitsplätze fürchtet, wenn es darum geht, neue Technologien gewinnbringend zu implementieren, birgt Konfliktpotenzial.
Dementsprechend sind Mitarbeitende auch dahingehend zu sensibilisieren, dass sich beruflichen Rollen verändern werden und ein daran gekoppeltes Angebot an Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Hier bieten sich fachliche Weiterbildungen an, etwa in Richtung Data Literacy oder das Wissen um Mensch-Maschine-Interaktionen ebenso wie zum Beispiel die Schulung von sozialen Kompetenzen, Selbstkompetenz, Kreativitätstechniken, Entscheidungskompetenzen. Ebenfalls werden Themen wie Digital Health und Ethik in naher Zukunft eine bedeutsame Rolle spielen.
In der Weiterbildung von Mitarbeitenden und Führungskräften sind „individualisierte Entwicklungspfade“ die Zauberformel. In Kombination mit einer menschzentrierten kooperativen Führung und professioneller Bildungsbegleitung kann KI auch hier unterstützen und erste Empfehlungen formulieren.
Fazit
Die Entwicklungen auf dem Feld der KI führen uns einmal mehr vor Augen, wie wichtig es ist, unser Verständnis von Arbeit und Bildung auf den Prüfstand zu stellen. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir Mitarbeitende und Führungskräfte als individuelle Kompetenz- und Potenzialträger*innen begreifen. Sie darin zu unterstützen und zu fördern, lässt sie zum größten Gewinn für Unternehmen werden.
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