Die Wohnungswirtschaft befindet sich derzeit in einer herausfordernden Transformation – ein markanter Übergang, der offensichtlich ist: Gesetzliche Änderungen, steigende Baukosten, Dekarbonisierung und demografischer Wandel, die fortschreitende Digitalisierung sowie der Einsatz von KI fordern Unternehmen aktuell stark heraus. Wie können Unternehmen unserer Branche den aktuellen Krisen begegnen, sich darüber hinaus jedoch auch für zukünftige Unsicherheiten wappnen und langfristig zukunftsfähig bleiben?
Dieser Beitrag gibt einen ersten Überblick über Elemente einer resilienten Organisation als zentrale Erfolgsstrategie und beleuchtet, wie sich organisationale Resilienz von individueller Resilienz und von Team-Resilienz unterscheidet. In nächster Zeit werden wir Ihnen spezifische Handlungsempfehlungen für jeden Bereich der Resilienz vorstellen.
Was macht organisationale Resilienz aus?
Organisationale Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, nicht nur auf Veränderungen und Krisen flexibel zu reagieren, sondern sich proaktiv an kontinuierlich wandelnde Umweltbedingungen anzupassen sowie Veränderungen in Umfeld und Umwelt zu antizipieren. Organisationale Resilienz bezieht sich auf das gesamte Unternehmen. Als Grundlage zur Betrachtung kann die ISO-Norm 22316 herangezogen werden. Eine internationale Kommission hat auf Basis von Forschung und Praxisfällen zentrale Handlungsfelder zur Förderung organisationaler Resilienz abgesteckt.
Stabile Prozesse und Innovation in der Wohnungswirtschaft
Organisationale Resilienz bedeutet, achtsam und mit Augenmaß stabilisierende und dynamisierende Faktoren so auszubalancieren, dass eine gesunde und nachhaltige (Über-) Lebensfähigkeit ermöglicht wird. Dies erfordert eine stetige flexible Anpassung von Strukturen und Prozessen. Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Abläufe und Organisationsstrukturen so zu gestalten, dass sie schnell auf externe Veränderungen wie Nachfrageänderungen oder neue regulatorische Vorgaben reagieren können. Führungskräfte spielen hierbei eine Schlüsselrolle: Sie müssen nicht nur Krisen managen, sondern auch als Architekten des Wandels agieren und Innovationen fördern. Dies schließt den Einsatz neuer Technologien ein, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
Abgrenzung zu individueller und Team-Resilienz
Individuelle Resilienz betont die Fähigkeit einzelner Mitarbeiter zur Krisenbewältigung und zum Wachstum aus Krisen, während Team-Resilienz die kollektive Widerstandskraft eines Teams fokussiert. Organisationale Resilienz ist umfassender: Sie betrifft das Zielbild, die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Gesamtstruktur und die Kultur. Dabei gehen individuelle, Team-, und organisationale Resilienz Hand in Hand. Viele resiliente Mitarbeiter/innen machen noch lange keine resiliente Organisation aus, gleichzeitig ist eine resiliente Organisation ohne resiliente Individuen nicht vorstellbar.
Resilienz als strategischer Erfolgsfaktor
Proaktives Risikomanagement
Ein zentraler Aspekt organisationaler Resilienz ist das proaktive Risikomanagement. Unternehmen der Wohnungswirtschaft müssen frühzeitig potenzielle Bedrohungen erkennen, z. B. Bedrohungen durch regulatorische Veränderungen, wirtschaftliche Schwankungen oder technologische Disruptionen wie KI im Immobilienmanagement. Effektives Risikomanagement erfordert die Identifikation von Risiken sowie die Entwicklung von Szenarien und Notfallplänen, um flexibel und schnell auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.
Innovationsfähigkeit und Agilität
Innovationsfähigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil organisationaler Resilienz. In der Wohnungswirtschaft bedeutet dies, kontinuierlich in neue Technologien, nachhaltige Bauweisen und digitale Lösungen zu investieren. Eine Kultur der Innovation ermöglicht es Unternehmen, sich aktiv an Branchenveränderungen zu beteiligen und diese mitzugestalten. Agilität – die Fähigkeit, sich schnell und effizient an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen – erfordert flexible Strukturen und Entscheidungsprozesse, die schnelle Reaktionen ermöglichen.
Führungskultur und Resilienz
Führungskräfte sind das Herzstück in der Resilienzentwicklung eines Unternehmens. Sie müssen in der Lage sein, in Krisenzeiten rasche und fundierte Entscheidungen zu treffen und das Unternehmen durch unsichere Zeiten zu leiten. Resiliente Führung bedeutet, eine Kultur des Vertrauens, der Transparenz und der Zusammenarbeit zu fördern (psychologische Sicherheit) und die Resilienz auf allen Unternehmensebenen zu stärken – und dabei immer als Vorbild zu agieren.
Kulturelle Verankerung von Resilienz
Resilienz sollte tief in der Unternehmenskultur verankert sein. Eine resiliente Organisation fördert langfristiges und antizipatives Denken, kooperative Zusammenarbeit, denken und handeln in Netzwerken sowie kontinuierliche Verbesserung mit einer reifen Fehlerkultur. Diese Kultur ermöglicht es, nicht nur widerstandsfähig zu sein, sondern auch proaktiv Chancen zu nutzen, die sich aus Veränderungen ergeben.
Schlussfolgerung
Resilienz wird ganzheitlich betrachtet zum globalen Wirtschaftsfaktor. Organisationale Resilienz in der Wohnungswirtschaft ist damit mehr als eine Reaktion auf Krisen. Sie ist ein strategischer Erfolgsfaktor, der die langfristige Überlebens- und Wettbewerbsfähigkeit sichert. Durch die Integration von Risikomanagement, Innovationsförderung, Stabilität und Agilität sowie einer resilienten Führungskultur in die Unternehmensstrategie können Unternehmen nicht nur Krisen bewältigen, sondern gestärkt und zukunftsfähig daraus hervorgehen.
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